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Boulevardpresse

Nein, ich lese keine Bild. Trotzdem stolperte man heute über den Tod einer angeblichen Promihure. Sie nannte sich „Molly Luft“. Laut Google-News springen auch einige andere Zeitungen auf diesen „Ach wie Schade Zug“ auf.  Laut einem TAZ Artikel aus 2005 war die Dame aber nichts weiter als eine Alkoholabhängige die des Kindesmißbrauchs verurteilt ist. Auch wenn es Jahre zurück liegt. Auf RTL2 jagt man mit einigem Aufsehen solche Menschen. Hier ist auch noch ein Wiki-Artikel über die Dame. Ich finde das man die dunklen Seiten nicht verschweigen sollte.

Molly hat mitgemacht. Sie hat nicht nur zugesehen. Sie hat mitgemacht. Sie hat dafür gebüßt. Sie weiß nicht mehr genau, wann das war. 82 oder 83. Sie müsste in den Unterlagen nachsehen. Im Urteil wegen Kindesmissbrauchs, den sie gemeinsam mit Rudi an der Tochter begangen hat. Beide bekamen sie eine dreijährige Freiheitsstrafe auf Bewährung. Sie sagt, sie weiß nicht, wo das Urteil ist, irgendwo ganz unten in einem Karton. Aber sie weiß, Christine war zwölf oder dreizehn. Und dann sagt sie noch, hoffentlich liest Christine das hier niemals. Sie selbst hat vor vierzig Jahren das letzte Mal ein Buch gelesen, „Angelique“ von Anne Golon. Ein Buch, das sie zu Tränen rührte. Sie sitzt da, in ihrer Kneipe, Mollys Kneipe, und während sie sagt, ihr Mann wollte Verkehr mit Christine, mit ihr, Molly, als Sekundantin, aber sie hätte es niemals zugelassen, zerhackt ihr rechter Unterarm die Luft: Niemals.

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Molly Luft, die Täterin. Die Abende, an denen sie mit Rudi vor dem Fernseher saß und Asti Spumante trank. Ihr Lieblingssekt. Süßer Sekt. Bis zu drei Flaschen pro Abend. Die Tochter bekam davon ab, wenn sie bereit war, sich mit auf die Couch zu setzen und Pornofilme zu gucken. Und lag sie dann mit Alkohol im Blut und den Videobildern im Kopf im Bett, kamen die Mutter und der Mann, den sie Papi nannte.

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